Jedes Jahr fördert die Europäische Kommission im Rahmen des Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz die Organisation von einem oder mehreren Simulationsübungen.
Simulationsübungen dienen vor allem als Feldtests für den Aufbau des gemeinsamen Verständnisses der Zusammenarbeit bei Katastrophenschutz-einsätzen, wodurch ein schnelleres Eingreifen in einem schweren Notfall gewährleistet werden kann. Diese Notfälle können infolge von Naturkatastrophen, technischen Havarien, Strahlenunfällen oder Umweltkatastrophen auftreten, die sich innerhalb oder außerhalb der Europäischen Union ereignen. Die Übungen bieten ebenfalls eine Fortbildungsmöglichkeit für alle beteiligten Akteure und bereiten diese auf den Ernstfall vor. Auch können solche Übungen Teamleitern helfen, weitere Ausbildungsbedürfnisse ihres Personals zu erkennen.
2005 entschlossen Luxemburg, Belgien, Frankreich und Deutschland eine Simulationsübung im Großherzogtum auszurichten. Es ist das erste Mal, dass solch eine Übung von vier Ländern zusammen organisiert wird. Das Ereignis wird 2007 stattfinden, im Jahr also, in dem der 50. Jahrestag des Vertrags von Rom gefeiert wird, den auch die vier organisierenden Länder 1957 zusammen unterschrieben haben. Vier weitere Länder wurden eingeladen um an der Übung teilzunehmen: Portugal, die Niederlande, Polen und Ungarn.
Bedingt durch die Grösse Luxemburgs würden die nationalen Einsatzkräfte im Katastrophenfall wahrscheinlich nicht ausreichen. Somit würde Luxemburg voraussichtlich internationale Unterstützung durch das Gemeinschaftsverfahren für Katastrophenschutz beantragen.
Bei der geplanten Übung, EULUX 2007, werden unter anderem die Kommunikation und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzkräfte der Mitgliedstaaten unter sich, sowie mit dem Gemeinschaftsverfahren, getestet und trainiert. Dieses Training erleichtert im Ernstfall die Mobilisierung der Rettungsdienste bei der Soforthilfe für Länder, die von einer Katastrophe betroffen sind, und verbessert die Koordinierung der Katastrophenschutzeinsätze.
Auf der nationalen Ebene sollen durch EULUX 2007 die Prozeduren für einen Antrag auf Hilfe im Katastrophenfall getestet werden. EULUX 2007 bietet Luxemburg des Weiteren eine Möglichkeit, bestehende Kontakte zu Rettungsdiensten in den Nachbarländer zu pflegen und neue aufzubauen. Wichtig ist jedoch auch, dass bei dieser Gelegenheit die nationalen Einsatzkräfte, wie z. B. die Psychologische Betreuungseinheit oder die Hundestaffel, sowie die Arbeitsabläufe, wie z. Bsp. Dekontamination, trainiert und verbessert werden können, um auf den Ernstfall gezielter vorbereitet zu sein.
Damit die Übung für alle Teilnehmer zu einem Erfolg wird, wird seit vielen Monaten schon hart gearbeitet. Verschiedene Arbeitsgruppen kümmern sich um folgende Bereiche : Medien, Logistik und Kommunikation, Szenario und Budget. Die einzelnen Gruppen bestehen aus Repräsentanten der vier Organisationsländer. Sie arbeiten autonom in ihrem jeweiligen Bereich. Die allgemeine Koordination der Arbeitsgruppen sowie auch der Übung, unterliegt der sogenannten “Core Group“, der Kerngruppe, die alle wichtigen Entscheidungen trifft.
Die Übung EULUX 2007 wird vom 6. - 9. Juni 2007 im ehemaligen Industriegebiet Esch-Belval im Süden Luxemburgs stattfinden.