Das richtige Verhalten des Rettungsdienstes an einem Tatort

Das richtige Verhalten des Rettungsdienstes an einem Tatort
(Fotos und Text: Dan THOMA)

Das richtige Verhalten des Rettungsdienstes an einem Tatort stellt für die ermittelnde Beamten der Kriminalpolizei und den untersuchenden Pathologen eine grosse Hilfe dar. Falsches Verhalten und mangelnder Informationsfluss hingegen erschweren dagegen die Arbeit der Ermittler in erheblichem Masse.

Am vergangenen Mittwoch hatte die Vereinigung der Anästhesiepfleger (ALIAR asbl) in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Hilfsdienste, der Vereinigung der Anästhesisten und der Luxembourg Air Rescue, zu einer interessanten Weiterbildung ins Auditorium der DEXIA nach Esch/Belval geladen. Ungefähr 250 Gesundheitsberufler, Ärzte und Sanitäter waren der Einladung gefolgt und informierten sich über das richtige Verhalten an einem Tatort.

Als erstes war es Dr Christian SCHYMA, Pathologe aus der Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes, der die verschiedenen Aspekte der Leichenschau und die verschiedenen Arbeitsmethoden der modernen Pathologie darstellte. Besonders interessant wies der Mediziner darauf hin, dass ungewollte kleinste Veränderungen am Tatort durch Rettungsdienstmitarbeiter, eine grosse Rolle bei der späteren Obduktion des Verstorbenen, spielen können. Anhand zahlreicher Fotos erklärte Dr Schyma verschiedene Fallbeispiele und die daraus gezogenen Schlüsse. Schnell wurde dabei ersichtlich, dass ein mangelnder Informationsfluss ganz schnell zu falschen Ergebnissen führen kann.

Anschliessend wies der Pathologe noch darauf hin, dass die reelle Pathologie wenige Gemeinsamkeiten besitzt mit den im Fernsehen gezeigten Sendungen. So ist die genaue Bestimmung des Todeszeitpunktes oder die genaue Bestimmung eines Mordwerkzeuges den Fernsehpathologen vorbehalten.

Anschliessend waren es die Herren Jean WINTER und Marc LUDOVICY, Beamte des luxemburgischen Mess- und Erkennungsdienstes, die ihre Verwaltung und ihre Arbeitsgebiete vorstellten. Auch sie wiesen auf die Schwierigkeiten hin, die bei einer Ermittlung auftreten können, wenn ein Tatort gewollt oder ungewollt verunreinigt wurde.

Jean WINTER gab dabei Einblick in die verschiedenen angewendeten Methoden um Spuren zu sichern. Ob es sich jetzt um Fingerabdrücke, Schmauchspuren, Blutflecken oder sonstige Spuren handelt. Jede einzelne Spur muss sorgfältig gefunden, gesichert und untersucht werden, damit Täter durch diese Indizien einer gerechten Strafe zugeführt werden.

Am Ende des Vortrags war es die Bitte der Beamten an die Mitarbeiter der Rettungsdienste eventuelle Tatorte so zu belassen wie sie sind und nicht durch unnötige Handlungen Spuren zu verwischen ohne dies den Ermittlern mitzuteilen. Selbstverständlich hat die Rettung eines Menschenlebens dabei immer oberste Priorität.

Nach einer kleinen Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer sich dann an einem kleinen Buffet stärken, das von der Verwaltung der Hilfsdienste spendiert wurde.

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