Lintgen – Gefährliche Kontaminationen mit chemischen, biologischen oder radioaktiven Substanzen können bei sogenannten ABC-Unfällen auftreten und eine grosse Gefahr für die Betroffenen darstellen. Es kann sich hier um Unfälle in der Industrie handeln sowie um eine absichtliche Verbreitung von diesen Elementen in schmutzigen Bomben oder ähnlichem. Der Dekontamination von kontaminierten Personen wird im Rahmen der Hilfeleistung bei Unfällen mit gefährlichen Substanzen ein immer grösserer Stellenwert zugeteilt. Um den Ablauf in der Rettungskette bestmöglich zu schliessen bedarf es nicht nur den wertvollen Ersthelfern, sondern auch dem sehr aufwendigen System die Opfer von den befallenen schädlichen Substanzen zu befreien.
Ein wichtiges Element dieser Rettungskette, eine Dekontaminationsstation, wurde vor kurzem durch Fachpersonal einer Spezialfirma bei der BNS in Lintgen erläutert. Führungskräfte und Mitglieder des CMIC (Cellule Mobile d’Intervention Chimique), welche überwiegend aus Mitgliedern der BNS (Base Nationale de Secours) aus Lintgen besteht, konnten an dieser Schulung teilnehmen. Zenterchef Carlo Birscheidt begrüsste ebenfalls Dr. Pierre Weicherding der „Direction de la Santé“ bei der Schulung.
Der kürzlich eingetroffene Abrollkontainer mit der Aufschrift „Unité Mobile de Décontamination de la Protection Civile“ welcher in Lintgen untergebracht ist, wurde von Herr Malloni der Firma UTILIS aus Frankreich fachgerecht erklärt. Mit nur drei ausgebildeten Helfern kann die autonom funktionierende Anlage in Betrieb genommen werden. In insgesamt vier Durchgangsschleusen können im drei Minuten Takt Entkleidungs- Reinigungs- Dusch- und Bekleidungsprozesse durchgeführt werden. Ebenfalls kann mit wenigen Handgriffen eine komplette Rollbahn durch eine der Duschschleusen errichtet werden. Dies ermöglicht es auch verletzte Opfer auf Krankentragen zu dekontaminieren. Die Anschaffung von zwei Zelten welche an die Dekontaminationsanlage angedockt werden, vervollständigen die bis zu 25 Meter ausgebaute Anlage.
