Neues Einsatzzentrum für die Rettungsdienste wird realisiert

Nachdem das derzeitige „Centre de Secours régional“ in Wiltz seit Jahren hoffnungslos zu klein und den heutigen Sicherheits- und Hygienemaßstäben keineswegs mehr gerecht wird, wird nun ein neues, zeitgemäßes Rettungszentrum an gleicher Stelle errichtet werden. Nach jahrelangem Abwarten, Planungen, Rückschlägen und Verhandlungen wurde kürzlich das Projekt vom Wiltzer Gemeinderat gestimmt und die nötigen Gelder vorgesehen.

Erste Planungen gehen auf das Jahr 2002 zurück. Seitdem hat sich das regionale Rettungszentrum von Zivilschutz und Feuerwehr jedoch weiter entwickelt. Besonders in Bezug auf regionales Material wurde seitens des Zivilschutzes die „Base régionale“ aufgestockt. Auch in Zukunft wird sicherlich die Bedeutung des Standortes Wiltz noch weiter wachsen.
Daraufhin hat die Wiltzer Gemeinde entschieden, nicht auf den Weg einer Erweiterung zu gehen, sondern einen Neubau in Erwägung zu ziehen.
Die Planungen zwischen den Verantwortlichen des Rettungszentrums, der Gemeinde und des Wiltzer Architektenbüros AB+ sind in einer fruchtbaren Zusammenarbeit derzeit ausgereift und konkretisiert worden, so dass in den kommenden Monaten mit dem Neubau begonnen werden kann.

Übergangsphase
Der jetzige Standort in der rue Michel Thilges sollte beibehalten werden, dies war das Anliegen der Verantwortlichen des Rettungszentrums, da sich der Ort aus geographischen und einsatztaktischen Überlegungen als ideal erwiesen hat. Eine dezentrale Lage würde die Ausrückzeiten auf ein unverantwortliches Maß erheben. Auch eine anderswertige und kostengünstige Übergangslösung während der Bauphase konnte nicht gefunden werden. Demnach wird es eine Bauperiode in mehreren Etappen geben, sodass die Rettungsdienste zu jedem Zeitpunkt am gleichen Ort bleiben können, wenngleich dies zeitweise nicht unproblematisch sein wird.

Der derzeitige Fuhrpark von zehn Einsatzfahrzeugen und mehreren Anhängern wird in absehbarer Zeit um mindestens vier bis fünf Einheiten erhöht werden. Auch eine Waschgarage ist unabdingbar. Demnach sind im neuen Rettungszentrum sechzehn Stellplätze, inklusive Waschraum vorgesehen. Dazu kommen ausgedehnte Lagerplätze für Reservematerial. Eine rechteckige Bauform mit Innenhof und gemeinsamer Ausfahrt macht es möglich die relativ große Baufläche auf doch kleinem Raum unterzubringen. Der Innenhof kann auch optimal zu Übungszwecken genutzt werden. Auch das Anliegen der Rettungsmannschaften, ein Einbahnsystem für Privatautos und Einsatzfahrzeugen auf dem Gelände einzuführen, konnte ebenfalls Rechnung getragen werden. Ein Parkplatz mit bis zu 30 Stellplätzen wird seitlich und hinter dem Gebäude entstehen, so dass sich Privatautos und Einsatzfahrzeuge nicht kreuzen.
Auf dem Erdgeschoß sind in zentraler Lage die nötigen Sanitär- und Umkleideeinrichtungen, sowie ein kleines Büro, Werkstätten für Atemschutzgeräte und Wartungsarbeiten sowie Küche mit Lagerraum eingeplant.

Zukunftsorientierte Planungen
Ein Untergeschoß, welches sich aus der topographischen Lage ergibt, wird ein Teil der benötigten Parkplätze enthalten. Je nach Bedarf, können diese überdachten Parkplätze zu einem späteren Zeitpunkt jedoch problemlos zu weiteren Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge oder Einsatzcontainer umgestaltet werden.Auch ein Schlauchturm wird so in beide Stockwerke und zusätzlich unterirdisch integriert, dass er nach außen hin unsichtbar wird und somit keine zusätzlichen Kosten beinhaltet, seine Funktion jedoch vollends erfüllen kann.Das Obergeschoß, welches lediglich auf einem Drittel der Grundfläche entstehen wird, beinhaltet vor allem administrative, wohnliche und instruktive Räumlichkeiten. So ist ein großer Instruktionsraum von 140 Quadratmeter vorgesehen. Eine mobile Trennwand kann jedoch voraussichtlich erst später eingebaut werden. Drei Büroräume für Zivilschutz, Feuerwehr und Kantonalverband, Archivräume, ein Raum für die Jugendfeuerwehr, ein Aufenthaltsraum mit angrenzender Miniküche für den Bereitschaftsdienst befinden sich ebenso auf dieser Etage wie eine Wohneinheit mit drei Einzelbettzimmer und den nötigen Sanitäreinrichtungen für die Nachtbereitschaft. Somit wurden die Planungen sehr zukunftsorientiert gestaltet, damit das Rettungszentrum für die nächste Zukunft optimal ausgestattet sein wird. Eine Erweiterung bleibt auf jeder Etage möglich.Das vorliegende Projekt beläuft sich auf etwa 4,2 Millionen Euro.
Der Zeitplan sieht vor, im Frühjahr 2010 mit den Arbeiten zu beginnen, damit die erste Phase zu Beginn 2011 abgeschlossen und genutzt werden kann. Anschließend wird das alte Gebäude abgetragen und die zweite Bauphase wird beginnen. Somit würden die Bauarbeiten 2012 abgeschlossen sein, und das gesamte Projekt 2013 beendet werden können. (WY)

Illustration: Bureau d’architecture ab+
Das neue regionale Einsatzzentrum der Wiltzer Rettungsdienste
entsteht in der „rue Michel Thilges“.


 
                       
 

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