Das Rock @ Field auf dem Herrchesfeld in Roeser ist eines der größten Festivals in der Großregion. 15 Bands, 2 Bühnen und fast 20.000 Zuschauer stellen auch an die Rettungsdienste eine große Herausforderung. In Zusammenarbeit mit dem Einsatzzentrum Düdelingen hatte sich das Einsatzzentrum Bettemburg deshalb schon Wochen zuvor auf dieses Großereignis vorbereitet.
Hinter der großen Bühne wurde ein großes PMA-Zelt (Poste médical avancé) aufgebaut. Ingesamt 12 Behandlungsplätze, davon 2 abgetrennte Intensivbehandlungsplätze für Patienten in einem kritischen Zustand, ermöglichten die gleichzeitige Versorgung von mehreren Patienten. 3 Rettungstransportwagen standen ständig abrufbereit um einen Patienten in ein Krankenhaus transportieren zu können. Unter der Leitung eines Arztes wurden die einzelnen Patienten untersucht und je nach Zustand versorgt.
Um lange Wege durch das Publikum zu vermeiden, wurde im Wald hinter der kleineren Bühne ein weiteres PMA-Zelt mit 3 Behandlungsplätzen eingerichtet. Hier stand ein weiterer Rettungswagen bereit, der ebenfalls genutzt wurde um Patienten vom Eingangsbereich zum PMA zu transportieren.
Neben dem großen PMA-Zelt wurde ein weiteres kleines Zelt aufgebaut das den Einsatzkräften eine kurze Pause im Schatten ermöglichte. Die Verpflegung wurde gemeinsam mit den Kollegen der Feuerwehr Roeserbann organisiert.
Die Einsatzleitung wurde über den ELW 2 aus Düdelingen geführt von wo aus die einzelnen Mannschaften und PMAs koordiniert wurden. Während des gesamten Festivals waren ständig 5 mobile Teams unterwegs um schnell vor Ort Erste Hilfe leisten zu können. Weitere Einsatzkräfte standen bei der Bühne und bei einem Notausgang mit einer Trage auf Rädern bereit um Patienten möglichst schnell aus der Menschenmasse bergen zu können.
Durch die starke Hitze (über 30° Celsius) und die drückende Sonne mussten viele Patienten mit Kreislaufproblemen und Sonnenstichen behandelt werden. Aber auch andere Verletzungen wie blutende Nasen, Verstauchungen, Schürfwunden, kleine Verbrennungen... mussten versorgt werden. Insgesamt fast 300 Einsätze mussten so bis abends 1 Uhr bewältigt werden. Zum Glück konnten die meisten Patienten nach einer kurzen Behandlung wieder weiterfeiern, nur einige mussten zu einer Kontrolle ins Krankenhaus gebracht werden.
Zeitweise war der Andrang im PMA jedoch so groß, dass weitere Tragen aufgebaut werden mussten. Trotz allen Vorbereitungen stellten die 300 Einsätze, eine Anzahl die sonst in 2 Monaten bewältigt werden muss, eine hohe Anforderung an alle Einsatzkräfte. Aus diesem Grund wurde der Support Médical aus Esch/Alzette nachgefordert, um auch weiterhin genügend Material vor Ort zu haben. Guy Bley der Verwaltung der Rettungsdienste machte sich persönlich vor Ort ein Bild von der Situation, die sich jedoch zum Glück gegen Abend beruhigte.
Centre d’Intervention Bettembourg