Food For Your Senses 2012

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…. Mehr Festivalteilnehmer, mehr Versorgungen – und ein funktionierendes Notfallkonzept

Übers Pfingstwochende vom 25.06.2012 bis 28.06.2012 fand die 7. Edition des Festival "Food for your senses" in Tüntingen statt. Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich etwa 12.000 Festivalfans ein, um die Auftritte zahlreicher lokaler und internationaler Bands zu genießen. Um für die Sicherheit der Besucher sorgen zu können, waren neben zahlreichen Sicherheitsbeamten, Polizisten und Feuerwehrmännern aus Tüntigen auch wiederum der Rettungsdienst aus Lintgen im Einsatz.

Um unserer Aufgabe der rettungs- und sanitätsdienstlichen Versorgung gerecht zu werden, wurde bereits wochenlang im voraus von zwei Veranwortlichen diese Bereitschaft minutiös mit einem genauen Einsatzplan erstellt, bei dem wirklich nichts dem Zufall überlassen wurde und der vor Beginn des Festivals bei einem ausführlichen Briefing vorgestellt wurde. Dies auf Grund vor allem nach den tragischen Ereignissen bei der Loveparade 2010 in Duisburg (D) respektiv dem Pukkelpop-Festival 2011 in Hasselt (B). Somit wurde nicht das eigentliche Notfallkonzept eines Festivals vorgestellt sondern auch dessen eines Grossschadenereignis.

An zwei Nachmittagen vor Beginn des Festival errichteten wir zwei nebeneinandergesetzte PMA (Poste Médical Avancé) nahe dem Festival- und Campinggelände. Ausgestattet wurde das erste PMA-Zelt mit 4 Behandlungsplätzen und 3 Sitzplätzen, welches der Sichtigungkategorie "U3" diente d.h. ambulante Behandlung, leichte Verletzungen resp. Erkrankungen. Der andere PMA Posten galt der Sichtigungkategorie "U2" und "U1" und war somit ausgerüstet mit 4 Behandlungsplätzen für dringende Fälle, schwere Verletzungen resp. Erkrankungen und 2 Intensivbehandlungsplätzen für Patienten im kritischen Zustand. Zur Materialausstattung standen z.b. Monitore, Defibrillatoren, Sauerstoffgeräte, alle benötigten Diagnostikmaterialen, mehrere Rucksäcke mit Notfallmaterial, diverse Medikamente, Infusionen… zur Verfügung.

Insgesamt waren rund 36 Helfer seitens des Einsatzzentrum Lintgen von Freitagmorgen, 25.06.2012 rund um die Uhr bis Montagmittag 28.06.2012 im Einsatz. Die Bereitschaftstage verliefen für die meisten in einem Mehrschichtensystem, wobei zu erwähnen bleibt dass etwa 7 Helfer von Anfang bis zum Schluss vor Ort blieben. Des Weiteren war eine Ärztin vor Ort und nachmittags von 14 Uhr bis 03 Uhr nachts zusätzlich ein Notarzt und ein Krankenpfleger aus der Notaufnahme (dies an zwei Tagen).

Die Versorgungen erfolgten nach Sichtung und Patientenregistrierung im Eingang eines Zeltes, welches vor den Bereitschaftszelten aufgerichtet wurde. Aus allem ergab sich eine Bilanz respektiv einen Durchgang von 335 Patienten. Aufgeteil über 4 Tage waren dies freitags 34, samstags 162, sonntags 130 und montags 9 Eingänge. Die meisten Versorgungen waren bis auf Ausnahmen festivaltypisch, wie z.B. durch Umknicken auf dem unebenem Boden des Geländes kam es immer wieder zu Verstauchungen; durch die hohen Sommertemperaturen erlitten viele Sonnenbrände und -stiche, welche mit kühlenden und schmerzlindernden Salben versorgt werden mussten; Kreislaufprobleme; Schnitt- und Schürfwunden; Verbrennungen durch Gaskocher... . Für den festivalinteren Patiententransport waren zwei Rettungswagen jederzeit Einsatzbereit. Insgesamt benötigten 14 Personen weitere medizinische Betreuung und wurden mittels der Rettungswagen in diensttuende Krankenhäuser gebracht. Der Notarzt aus Luxemburg wurde an einem Abend nachalarmiert. Bis auf einige welchen die weitere medizinische Versorgung in einem Krankenhaus verweigerten, konnten alle anderen Personen ambulant versorgt werden. Erwähnenswert bleibt dass im Vorjahr der Patientendurchgang bei 163 lag, dies in einem Zeitraum von jeweils etwa 39 Stunden verteilt auf drei Tage.

Im Einsatzleitwagen (ELW) aus Lintgen, der mit allen erforderlichen Telekommunikations-Techniken ausgerüstet ist, liefen alle Fäden zusammen und alle Notrufe wurden von hier aus verwaltet bzw. weitergeleitet.

Insgesamt befanden sich an allen Einsatztagen 2 Rettungswagen (ein RTW aus Lintgen und ein RTW der ASS), 1 Mannschaftswagen, 1 PMA-Ambulanz (aus Echternach), 1 Einsatzleitwagen und 1 Quad (um vor Ort mobil zu sein).

Nach den vier Festivaltagen zieht das Einsatzzentrum ein sehr positives Fazit. Der Bereitschaftdienst ist hervorragend verlaufen, unsere Helfer haben eine tolle Teamarbeit geleistet. Für die Helfer bot das Festival nicht nur eine hervorragende Abwechslung zum normalen Dienstbetrieb, sondern auch eine gute Gelegenheit Erfahrungen im Bereich von Großveranstaltungen zu sammeln.

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